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Tageslicht gegen die Trübsal im Winter

Der Herbst markiert für viele Leute den Übergang zu einer nasskalten und dunklen Jahreszeit. Schätzungsweise 9% der deutschen Bevölkerung leidet an der sogenannten Winderdepression (depressive Verstimmung), die zu saisonal auftretenden Störungen des Gefühlslebens zählt. Die Hauptursache hierfür ist der Lichtmangel im Herbst und Winter, der durch seinen Einfluss auf die Hormonproduktion diese durcheinanderbringt. Die Folge hiervon können Stimmungsschwankungen sein, die eine vorübergehende Depression auslösen können. Auch bei Menschen, die nicht hiervon betroffen sind, ist die kalte und dunkle Jahreszeit mit normaler künstlicher Beleuchtung nicht immer angenehm.

Licht ist nicht gleich Licht

Ein wichtiger Faktor der Lichtqualität ist das sogenannte Spektrum, aus dem das jeweilige Licht zusammengesetzt ist. Sichtbares Licht besteht aus verschiedenen Wellenlängen (rot über gelb und grün zu blau), die zusammengenommen das abgestrahlte Spektrum einer jeweiligen Lichtquelle ergeben. Sonnenlicht als natürliche Lichtquelle besitzt ein sogenanntes durchgängiges Spektrum, d.h. alle Wellenlängen von rotem bis blauen Licht sind dort lückenlos enthalten. Sonnenlicht enthält tagsüber einen signifikaten Blauanteil, der die Melatoninproduktion hemmt und somit anregend wirkt. Künstliche Lichtquellen wie einfache Leuchtstofflampen oder LED besitzen meist kein kontinuierliches Spektrum. Dies ist bei vielen Aufgabenstellungen, wie der Beleuchtung von Büros und Supermärkten oder einem Flur mit Wandleuchten üblicherweise kein Problem.

Farbwiedergabe und Farbtemperatur

Bei handelsüblichen Leuchtmitteln werden als Parameter Farbtemperatur und Farbwiedergabe angegeben. Ersteres beschreibt, wie „warm“ weisses Licht ist, d.h. wie die Verteilung zugunsten roter oder blauer Anteile ist. Eine Farbtemperatur von ca. 2700K-3000K ist glühlampenähnlich und eher gelblich und entspricht dem Licht vor Sonnenuntergang, während Werte um 6000K dem Tageslicht entsprechen. Der Farbwiedergabeindex (meist als Ra oder CRI bezeichnet) ist dagegen ein Wert, der beschreibt, wie farbtreu eine Lichtquelle im Vergleich zu Tageslicht ist. Aus diesem Grund sind in den meisten Arbeitsplätzen mindestens 80% vorgeschrieben. Bei Akzentbeleuchtung mit Wandleuchten muss im Gegensatz zu Deckenleuchten auch darauf geachtet werden, dass über Wände reflektiertes Licht ggf. in der Farbe verändert wird.

Mit Licht gegen Winterdepression ankämpfen

Tageslichtlampen sind Leuchtmittel, die ein Licht in der Zusammensetzung von Sonnenlicht abstrahlen. Hochwertige Modelle besitzen darüber hinaus ein kontinuierliches Spektrum, welches einen Farbwiedergabeindex von bis zu 100% besitzt. Im Handel sind Leuchtmittel erhältlich, die gegen klassische Glühlampen oder Leuchtstoffröhren austauschbar sind. Interessant sind hier die moderneren LED-Varianten, die bei geringem Energieverbrauch sehr langlebig sind und teilweise Sonderfunktionen wie Dimmbarkeit besitzen. Für den Einsatz in der Lichttherapie sind im Handel fertige Leuchten erhältlich, vor die man sich setzen kann, um gezielt auf kurze Distanz eine regelrechte Lichtdusche zu nehmen. Dieses Szenario ist vergleichbar mit dem Einsatz von Infrarotlampen bei Verspannungen.