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Von innen heraus stark: Der Weg zu mehr Fokus und Gelassenheit

Wer regelmäßig an einer Breathwork Class teilnimmt, spürt schnell: Atmen kann weit mehr als nur Leben erhalten. Es ist ein Werkzeug, um Fokus, Energie und Ruhe neu zu ordnen. Zwischen Reizüberflutung, Dauerstress und digitaler Unruhe suchen viele nach einem Weg, der Körper und Geist wieder in Einklang bringt – und genau hier beginnt die Arbeit von innen heraus.


Warum innere Stärke mehr mit Atem zu tun hat, als man denkt

Innere Stärke ist kein Charakterzug, sondern ein trainierbarer Zustand. Studien zeigen, dass kontrolliertes Atmen die Ausschüttung von Stresshormonen senkt und die Konzentration steigert. Wer seinen Atem bewusst steuert, schafft Abstand zwischen Reiz und Reaktion – ein entscheidender Unterschied im hektischen Alltag.

In Breathwork Classes wird dieser Effekt gezielt genutzt: Durch rhythmische Atemfolgen, Haltephasen und Achtsamkeitsübungen wird das autonome Nervensystem reguliert. Das Ergebnis: ein klarer Kopf, mehr Gelassenheit und eine gesteigerte Fähigkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Der Körper als Kompass

Körperliche Signale sind die ehrlichste Rückmeldung unseres Nervensystems. Wer Anspannung, Müdigkeit oder Nervosität bemerkt, kann durch bewusste Atemarbeit aktiv regulierend eingreifen.

SituationAtem-Impuls zur Regulation
Hohe innere Spannung vor einem Meeting3 Minuten tief in den Bauch atmen, mit Betonung auf der Ausatmung
Energieloch am NachmittagKurze, kraftvolle Atemzüge – 30 Sekunden aktiv, dann locker ausatmen
EinschlafproblemeLängere Ausatmungsphasen (4 Sekunden ein, 6 Sekunden aus) – senkt Puls und Blutdruck
Mentale UnruheZählen der Atemzüge – Fokus lenkt den Geist und reduziert Grübelschleifen

Bewusstes Atmen wird so zum Werkzeugkasten für mentale Balance.

5 Prinzipien für mehr Fokus und Gelassenheit

  1. Atmung als Anker nutzen: Regelmäßige Atemübungen schaffen Präsenz und reduzieren Ablenkung.

  2. Körperwahrnehmung stärken: Jede Atemtechnik beginnt mit Beobachtung – wie fühlt sich der Körper jetzt an?

  3. Routinen etablieren: Tägliche Mini-Sessions von 5 Minuten wirken nachhaltiger als lange, unregelmäßige Sessions.

  4. Progressiv atmen: Die Intensität schrittweise steigern, um Kreislauf und Geist anzupassen.

  5. Integration in Bewegung: Atemarbeit lässt sich mit Yoga, Laufen oder Stretching kombinieren – das verstärkt die Wirkung.

Diese Prinzipien bilden das Fundament für langfristige Veränderung.

Training für Kopf und Körper – das passiert in einer Breathwork Class

Eine typische Breathwork Class folgt einem klaren Ablauf:

  • Phase 1: Zentrierung. Ankommen, Körperspannung lösen, Aufmerksamkeit nach innen richten.

  • Phase 2: Aktivierung. Dynamische Atemmuster (z. B. verbundenes Atmen) erhöhen Sauerstoffaufnahme und Durchblutung.

  • Phase 3: Regulation. Längere Ausatmungen beruhigen das Nervensystem, der Körper geht in einen Zustand tiefer Entspannung.

  • Phase 4: Integration. Der Effekt wird verankert – mit Achtsamkeit, stiller Reflexion oder kurzen Journaling-Impulsen.

Die Methode wirkt besonders, weil sie Körper und Geist gleichzeitig anspricht.

Teilnehmerinnen in einer Breathwork Class sitzen auf gruenen Yogamatten in einem hellen Raum und ueben bewusstes Atmen.


Experteninterview: Wie Breathwork innere Stärke formt

Im Gespräch mit Jana M., zertifizierte Trainerin für Atemarbeit und Mind-Body-Balance.

Frage: Jana, viele kennen Atemübungen vom Yoga. Was unterscheidet eine Breathwork Class von klassischen Atemtechniken?
Antwort: „In der Breathwork Class geht es nicht nur um die Technik, sondern um Bewusstseinsarbeit. Wir nutzen den Atem, um das Nervensystem zu beeinflussen – aktiv und gezielt. Es ist weniger Entspannung, mehr Selbstregulation. Viele sind überrascht, wie kraftvoll das wirkt.“

Frage: Welche Reaktionen beobachten Sie bei Einsteiger*innen?
Antwort: „Anfangs sind viele skeptisch. Doch nach wenigen Minuten merkt man, wie sich die Spannung löst. Einige spüren Kribbeln oder Wärme, andere plötzlich innere Ruhe. Das zeigt: Der Körper reagiert unmittelbar, wenn er endlich Raum bekommt.“

Frage: Wie wichtig ist die körperliche Komponente?
Antwort: „Sehr wichtig. Der Atem verbindet das autonome Nervensystem mit Bewegung. In einer guten Session wechseln Aktivierungs- und Entspannungsphasen. So trainieren wir Resilienz – ähnlich wie beim Sport, nur von innen heraus.“

Frage: Kann man Breathwork im Alltag selbst anwenden?
Antwort: „Unbedingt. Ich empfehle, täglich kurz zu üben: drei tiefe Atemzüge vor einem Meeting oder eine Mini-Session am Morgen. Es muss nicht perfekt sein – Regelmäßigkeit zählt.“

Frage: Welche Fehler sehen Sie häufig?
Antwort: „Zu viel Ehrgeiz. Manche wollen sofort intensive Zustände erreichen. Dabei geht es um Wahrnehmung, nicht um Leistung. Ein weiterer Fehler ist unregelmäßiges Üben. Der Effekt entsteht nur durch Routine.“

Frage: Wie verändert sich der mentale Fokus durch regelmäßige Praxis?
Antwort: „Der Kopf wird klarer, Entscheidungen fallen leichter. Viele berichten, dass sie weniger reaktiv sind – sie handeln bewusster. Der Atem schafft Raum zwischen Impuls und Handlung, und genau dort entsteht Gelassenheit.“

Frage: Gibt es Kontraindikationen oder Vorsichtsmaßnahmen?
Antwort: „Ja, Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen oder psychischen Belastungen sollten vorher Rücksprache mit Arzt oder Therapeut halten. In einer geführten Breathwork Class wird das Tempo immer angepasst, damit jeder sicher üben kann.“

Frage: Was ist Ihr persönlicher Tipp für Einsteiger?
Antwort: „Einen festen Zeitpunkt wählen – am besten morgens. Setz dich aufrecht hin, atme 4 Sekunden ein, halte kurz inne, atme 6 Sekunden aus. Mach das drei Minuten lang. Nach zwei Wochen wirst du merken, dass du ruhiger reagierst – egal, was kommt.“


Kleine Gewohnheiten, große Wirkung

Langfristige Gelassenheit entsteht nicht durch spektakuläre Techniken, sondern durch konsequentes Üben. Wer Atemarbeit in seine Routine integriert, profitiert von messbaren Veränderungen – niedrigere Herzfrequenz, stabileres Immunsystem, klarerer Fokus.

Tägliche MikrogewohnheitWirkung auf Fokus & Gelassenheit
3 bewusste Atemzüge vor jedem ArbeitsstartSofortige Zentrierung, besserer Start in Aufgaben
5 Minuten tiefe Atmung vor dem SchlafengehenRuhigerer Schlaf, weniger Grübeln
Atemübung in Bewegung (z. B. beim Spazieren)Stressabbau, natürliche Entlastung des Geistes

Kleine Ateminseln wirken stärker, als viele vermuten.

Frau steht im Wald, legt Haende auf Brust und Bauch und praktiziert bewusste Atmung im Stil einer Breathwork Class.

Klarheit entsteht innen

Innere Stärke ist kein Zufallsprodukt, sondern ein bewusster Prozess. Wer regelmäßig übt, gewinnt Kontrolle über Energie, Emotion und Aufmerksamkeit. Eine Breathwork Class ist dafür kein Trend, sondern ein Werkzeug – präzise, effektiv und tiefgreifend.

Wer den Atem meistert, meistert den Moment. Und genau dort beginnt Gelassenheit.

Bildnachweis: contrastwerkstatt, Dusko, Barillo_Images / Adobe Stock